Pfarrgehege in Pencran

Achtung: Die Kirche wird derzeit renoviert und ist für mindestens 2 Jahre geschlossen.

Die Pfarrkirche von Pencran liegt hoch über dem Tal des Elorn und ist ein Musterbeispiel ihrer Art. Die Kirche, die früher zur großen Pfarrei Ploudiry gehörte, ist seit 1363 bekannt, wurde aber im 16. Jahrhundert im gotischen Stil "zu Ehren Gottes, der Jungfrau Maria und der Heiligen Apollonia" wieder aufgebaut.
Beim Betreten des Geheges fällt zunächst der Südvorbau aus Kersanton ins Auge, der durch seine Gestaltung und sein Dekor auffällt. Die fein geschnitzten Gewölbe sind mit Engeln, Musikern, Blättern und Szenen aus der Genesis geschmückt und wurden im Renaissancestil eingeführt. Außerdem beherbergt es die 12 Apostel in ihren flammenden Baldachinnischen.

Der Glockenturm wurde im 14. Jahrhundert erbaut und beherbergt eine der ältesten Glocken des Finistère, die "la Marie" genannt und 1365 gegossen wurde.
Im Inneren ist das Hauptstück der gotischen Einrichtung zweifellos die Kreuzabnahme (1517) aus mehrfarbigem Holz mit flämischem Einfluss. Hier gibt es keinen Altaraufsatz, sondern zahlreiche gut erhaltene mehrfarbige Statuen und auch fantasievolle Sanduhren, in denen sich menschliche Gesichter mit denen von Tieren vereinen und das Ganze von einer Pflanzendekoration eingerahmt wird. Die Glasfenster sind wesentlich jüngeren Datums (20. Jahrhundert).
In diesem gotischen Kontext blüht der Renaissancestil im Beinhaus (1594) auf, auf dem sein Zweck verzeichnet ist: "...charnier pour recueillir les ossements du peuple." Heute ist es eine private Gruft, aber wer kann sich vorstellen, dass es auch als Tabakladen, Schule und sogar als Rathaus diente!
Ein letzter Blick auf die Kalvarienberge, insbesondere den im Norden gelegenen, 1521 errichteten Kalvarienberg, wo sich über dem monumentalen Eingang drei Kreuze erheben, an deren Fuß Maria Magdalena kniet. Dieses für die damalige Zeit sehr originelle Kalvarienbergmodell sollte in der gesamten Region Schule machen, da es eine Vielzahl von Figuren zuließ. Ein Abguss dieses Kalvarienbergs existiert im Musée des Monuments Français in Paris.

Geführte Besichtigung des Pfarrgeheges mit dem Verein APEVE (mit Reservierung).